Hartstoffestrich
Hartstoffestrich
Bei Hartstoffestrich handelt es sich um einen Zementestrich (CT), dem je nach Bedarf verschiedene Zuschlagstoffe wie zum Beispiel Granit, Elektrokorund, Quarzsand oder Naturstein hinzugefügt werden. Durch Zuschlag dieser Stoffe erreicht der (auch als Industrieestrich bekannte) Hartstoffestrich eine sehr hohe Druck-, Verschleiß- und Oberflächenabriebfestigkeit. Aufgrund dieser Eigenschaften kommt der Estrich vor allem in Bereichen zum Einsatz, in denen der Boden hohen mechanischen oder chemischen Belastungen standhalten muss.
Einsatzbereiche von Hartstoffestrich
Hartstoffestrich eignet sich für Innen- und Außenbereiche, in denen hohe Anforderungen an die Belastbarkeit und Verschleißfestigkeit des Bodens gestellt werden. Abhängig von der Intensität und Belastung kommen verschiedene Hartstoffe zum Einsatz. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Einsatzbereiche und der jeweils geeigneten Zuschlagstoffe:
- – Industrie-, Lager- und Fabrikhallen (Quarzsand, Korund, Metalle, Siliziumcarbid)
- – Öffentliche Gebäude wie Einkaufszentren und Museen (Granit oder Marmor)
- – Chemie- und Pharmaindustrie (Korund und Metall)
- – Parkhäuser und Tiefgaragen (Quarz und Korund)
- – Flughafenhangars (Korund und Metall)
- – Hafenbereiche (Metall)
Gut zu wissen: Die im Estrich enthaltenen Hartstoffe sind auf Basis ihrer Festigkeit und ihres Schleifverschleißes in drei Hartstoffgruppen eingeteilt. Gruppe A (für Allgemein) enthält Stoffe wie Naturstein und/oder dichte Schlacke sowie Gemische davon mit Stoffen der Gruppen M und KS und bietet mit max. 5 cm³ / 50 cm² den höchsten Schleifverschleiß. In der Mitte liegt die Gruppe M (für Metall) mit max. 3 cm³ / 50 cm². Den geringsten Verschleiß und damit am besten als Zuschlagstoff für sehr starke beanspruchte Bereiche geeignet sind Elektrokorund (K) und Siliziumkarbid (S) aus der Gruppe KS (max. 1,5 cm³ / cm²).
Verlegearten von Hartstoffestrich
Abhängig vom individuellen Bedarf wird der Hartstoffestrich einschichtig im Verbund oder zweischichtig auf Trenn- oder Dämmschicht ausgeführt. Bei der einschichtigen Verlegemethode wird der Zementestrich direkt mit den Hartstoffen vermischt und ohne zusätzliche Trenn- oder Dämmschicht auf den darunterliegenden Boden aufgebracht. Auf diese Weise entsteht ein fester Verbund zwischen Untergrund und Estrich, der dessen Stabilität und Belastbarkeit erhöht. Um eine gute Haftung des Estrichs zu gewährleisten, kann vor dem Verlegen eine Haftbrücke auf den Untergrund aufgetragen werden.
Bei der zweischichtigen Verlegung wird zunächst eine Schicht Zementestrich auf den Untergrund aufgetragen. Anschließend erfolgt je nach Bedarf das Aufbringen einer Trenn- oder Dämmschicht. Zum Schluss wird die Deckschicht aus Estrichmörtel und Hartstoffen aufgebracht. Eine spezielle Variante ist das Einstreuen. Dabei werden die Hartstoffe auf die Oberfläche der noch feuchten Grundestrich gestreut und manuell in diese eingebracht. Diese Verlegeart hat den Vorteil, dass die Oberfläche des Hartstoffestrichs noch beständiger und verschleißfester wird, ist aber auch mit mehr Arbeitsaufwand verbunden und daher teurer als die einschichtige Verlegung.
Übrigens: Welche Anforderungen Hartstoffestrich erfüllen muss, ist in der DIN 18560-1 geregelt.
Die Vorteile von Hartstoffestrich auf einen Blick:
- – hohe Belastbarkeit
- – unkomplizierte Pflege
- – erhöhte Gleitsicherheit
- – abriebfest und verschleißfest
- – besonders hohe Ebenheit
- – zeiteffiziente Verlegung
- – hohe Langlebigkeit
- – variable Optik
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