Gussasphaltestrich
Gussasphaltestrich (AS)
Gussasphaltestrich besteht aus Kalkstein oder Quarzsandfüller, feinen und goben Gesteinskörnungen, Bitumen und verschiedenen Zusatzstoffen. Bitumen, ein bei der Destillation von Erdöl gewonnener Stoff, dient hier als Bindemittel und ist für die thermoplastischen Eigenschaften und die schwarze Farbe des Estrichs verantwortlich. Bei Bedarf ist auch eine andersfarbige Gestaltung möglich, hierzu muss der Estrich eine entsprechende Pigmentierung, Besandung oder Beschichtung erhalten.
Typisch für Gussasphaltestrich ist seine fließfähige Konsistenz, die er erhält, indem der Estrich auf ca. 250 °C erhitzt wird. Der elastische Estrich bildet ein dichtes Gefüge mit wenig Hohlräumen. Er ist nicht nur unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, ist wasser- und wasserdampfdicht, sondern hat auch relativ gute wärme- und schalldämmende Eigenschaften.
Einsatzbereiche von Gussasphaltestrich
Gussasphaltestrich kommt vor allem im Hoch- und Industriebau zum Einsatz, wird aber auch als Abdichtung von Bauwerken verwendet. Ein Einsatz im Wohnungsbau ist theoretisch ebenfalls möglich, ist in der Praxis aber eher selten. Dennoch eignet er sich für alle Standardbodenbeläge und auch für die Kombination mit Fußbodenheizung. Im Vergleich zu anderen Estricharten liegt die Wärmeleitzahl von Gussasphaltestrich mit 0,90 (W/(m·K)) unter der von Zementestrich und Calciumsulfatestrich, aber über der von Magnesiaestrich. Gussasphaltestrich kann auch in Feuchträumen (z.B. Küche, Badezimmer) verlegt werden.
Je nach Anforderung gibt es verschiedene Härteklassen (IC10 bis IC 100). Enthält der Estrich harte Gesteinskörnungen, kann er problemlos in hochbelasteten und befahrbaren Industriebereichen eingesetzt werden. Den meisten Menschen ist Gussasphaltestrich sicher aus dem Straßenbau bekannt, denn er kommt häufig als Deckschicht auf Autobahnen, aber auch in Tunneln oder auf Brücken zum Einsatz.
Achtung: Gussasphaltestrich ist nicht pumpfähig. Deshalb ist eine Einbringung in höhere Etagen nur mithilfe von Bau- oder Schrägaufzügen möglich, die den Estrich an den Zielort transportieren, ohne dass dieser zu schnell abkühlt.
Verlegetechniken von Gussasphaltestrich
Der auf ca. 250 °C erhitzte Estrich wird glatt verstrichen, sodass eine ebene Oberfläche entsteht, und mit Sand abgerieben. Durch die anschließende Abkühlung erhärtet er sich.
Mögliche Verlegetechniken von Gussasphaltestrich sind:
– Verbundestrich
– schwimmender Estrich
– Estrich auf Trennschicht
– Estrich auf Dämmschicht
– Heizestrich
Wichtig: Wenn der Gussasphaltestrich auf Trenn- oder Dämmschicht verlegt wird, muss diese aus einem temperaturbeständigem Material wie Rohglasvlies oder Rippenpappe bestehen.
Worauf beim Verlegen von Gussasphaltestrich zu achten ist
Das Verlegen von Gussasphaltestrich erfolgt manuell, was jedoch mit viel Aufwand und körperlicher Anstrengung verbunden ist. Alternativ – allerdings sehr selten – ist auch ein maschineller Einbau möglich.
Je nach Verlegetechnik sind unterschiedlich dicke Randdämmstreifen erforderlich. Bei Estrichen auf Trenn- oder Dämmschicht sollten die Randdämmstreifen mindestens 8 mm dick sein, bei Heizestrichen oder harten Oberflächenbelägen mindestens 10 mm.
Gussasphaltestrich ist weicher als andere Estriche. Deshalb kann es theoretisch bei elastischen oder textilen Bodenbelägen bei Punktlasten zu Verformungen kommen. Diese lassen sich vermeiden, wenn der Estrich mit einer Spachtelmasse ausgeglichen wird, bevor der Bodenbelag aufgebracht wird.
Achtung: Durch die hohe Einbautemperatur besteht ein gewisses Risiko für hitzeempfindliche Stoffe, die sich in der Nähe befinden. Hierzu gehören unter anderem bestimmte Kunst-, Dämm- und Gipsbaustoffe.
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Fragen und Antworten über Gussasphaltestrich
Das Bindemittel in Gussasphaltestrich ist Bitumen, das aus Erdöl gewonnen wird und von schwarzer Farbe ist. Deshalb wird Gussasphaltestrich manchmal auch als schwarzer Estrich bezeichnet.
Bei der Verarbeitung von Gussasphaltestrich können gesundheitsgefährdende Emissionen entstehen. Deshalb sind bei der Arbeit mit diesem Estrich unbedingt Arbeitsschutzmaßnahmen einzuhalten.
Ja, sehr gut sogar. Voraussetzung hierfür ist, dass er sortenrein ist und keine Verunreinigungen aufweist. Das heißt, er darf nicht mit anderen Materialien belegt sein und vor allem darf keine Teerschicht darunter gelegen haben, was bei manchen älteren Gebäuden der Fall ist.