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Calciumsulfatestrich (CA / Anhydritestrich): Der moderne Estrich für Ihr Bauvorhaben

Calciumsulfatestrich, normgerecht klassifiziert als CA (Calcium Sulfate Screed) nach DIN EN 13813 (früher oft als Anhydritestrich bezeichnet), repräsentiert den modernen Standard im Estrichbau, insbesondere im Innenbereich. Seine besonderen Materialeigenschaften, wie geringes Schwinden, exzellente Wärmeleitfähigkeit und oft schnellere Belegreife, machen ihn zur technisch überlegenen Lösung für viele Anwendungen im Neubau und in der Sanierung, speziell bei Heizestrichen und hohen Anforderungen an die Ebenheit. Als spezialisierter Fachbetrieb beherrschen wir die Planung und präzise Ausführung von Calciumsulfatestrichen für anspruchsvolle Bodenkonstruktionen – eine Kernkompetenz unseres Hauses.

Zusammensetzung und Materialeigenschaften

Calciumsulfatestrich ist ein mineralischer Estrichmörtel, dessen Performance von der Qualität seiner Komponenten und der exakten Rezeptur abhängt. Er wird überwiegend als werkseitig vorgemischter Trockenmörtel oder als Fließestrich auf die Baustelle geliefert. Die Hauptbestandteile sind:

  • Bindemittel: Calciumsulfat (gemäß DIN EN 13454-1), meist in Form von synthetischem Anhydrit (aus Rauchgasentschwefelungsanlagen), Naturanhydrit oder Alpha-Halbhydrat. Dieses bestimmt maßgeblich die Festigkeitsentwicklung und die charakteristischen Eigenschaften.
  • Gesteinskörnung: Qualitätsgeprüfter Sand oder spezielle Gesteinskörnungen (gemäß DIN EN 12620) mit optimierter Sieblinie für ein dichtes Gefüge und gute Verarbeitungseigenschaften.
  • Anmachwasser: In exakt definierter Menge zur Steuerung der Hydratation und der Konsistenz (insbesondere bei Fließestrichen kritisch für das Selbstnivellierungsverhalten).
  • Zusatzmittel/-stoffe: Gezielt eingesetzt zur Optimierung spezifischer Eigenschaften wie Fließfähigkeit (Fließmittel bei Fließestrich), Abbindezeit (Beschleuniger/Verzögerer) oder zur Verbesserung der Verarbeitung.

Die Aushärtung basiert auf der Hydratation des Calciumsulfats zu Gipsdihydrat (), was zu einem festen, formstabilen und nahezu spannungsfreien Estrichgefüge führt. Seine charakteristischen Merkmale sind die geringe Schwindung (reduziert Rissbildung und Aufschüsselung), die hohe Frühfestigkeit und die ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit. Ein wesentliches Merkmal ist jedoch seine Empfindlichkeit gegenüber dauerhafter Feuchtigkeitseinwirkung.

Anwendungsbereiche von Calciumsulfatestrich

Die technischen Vorteile ermöglichen den Einsatz von Calciumsulfatestrich in vielen Segmenten des Hochbaus:

  • Wohnungsbau: Ideale Grundlage in Ein- und Mehrfamilienhäusern, besonders bei Fußbodenheizungen und hohen Ansprüchen an Raumklima und Ebenheit.
  • Gewerbe- und Objektbau: Belastbare und ebene Flächen in Büros, Verkaufsräumen, Hotels, Verwaltungsgebäuden. Die Wahl der korrekten Festigkeitsklasse ist entscheidend.
  • Öffentliche Bauten: Dauerhafte und komfortable Lösungen für Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten.
  • Beheizte Bodenkonstruktionen: Als Heizestrich die erste Wahl dank optimaler Umschließung der Heizrohre (besonders bei Fließestrich) und hoher Wärmeleitfähigkeit für energieeffizienten Betrieb.
  • Sanierung: Geringes Eigengewicht und niedrige Aufbauhöhen (bedingt möglich) können vorteilhaft sein.
  • Universeller Untergrund: Kompatibel mit nahezu allen gängigen Bodenbelägen nach Erreichen der Belegreife – von Fliesen über Parkett bis zu elastischen Belägen und Beschichtungen.
  • ❌ Einschränkung: Nicht geeignet für dauerhaft feuchte oder nasse Bereiche (z.B. Großküchen, Außenbereiche, unbeheizte Keller mit hoher Restfeuchte) ohne spezielle Schutzmaßnahmen und Abdichtungen.

Vorteile von Calciumsulfatestrich

  • 💨 Schnelle Belegreife: Unter optimalen Trocknungsbedingungen oft schneller belegreif als Zementestrich.
  • 🧘 Geringe Schwindung: Minimiert das Risiko von Rissbildung und Aufschüsselung der Ränder, ideal für große, fugenarme Flächen.
  • 🌡️ Exzellente Wärmeleitfähigkeit: Prädestiniert für den Einsatz als Heizestrich, sorgt für effiziente Wärmeabgabe und schnelles Regelverhalten der Fußbodenheizung.
  • 📐 Hohe Ebenheit: Besonders als Fließestrich (CAF-F) selbstnivellierend, schafft perfekte Oberflächen für anspruchsvolle Beläge.
  • 🌱 Ökologisch vorteilhaft: Häufiger Einsatz von REA-Gips (aus Rauchgasentschwefelung) als ressourcenschonendes Recyclingprodukt.
  • 🏠 Gutes Raumklima: Gilt als baubiologisch unbedenklich und kann feuchtigkeitsregulierend wirken.
  • 💪 Gute Festigkeitsentwicklung: Erreicht schnell hohe Frühfestigkeiten, Baustelle ist früher begehbar.
  • 🔥 Brandschutz: Erfüllt höchste Anforderungen als nicht brennbarer Baustoff (Klasse A1).

Technische Eigenschaften und Klassifizierung

Die Leistungsfähigkeit eines Calciumsulfatestrichs wird gemäß DIN EN 13813 über seine Druck- (C = Compressive Strength) und Biegezugfestigkeit (F = Flexural Strength) klar definiert: CA-C[Wert]-F[Wert].

  • CA: Calcium Sulfate Screed
  • C[Wert]: Kennwert der Druckfestigkeitsklasse (z.B. C25 ≥ 25 N/mm²)
  • F[Wert]: Kennwert der Biegezugfestigkeitsklasse (z.B. F5 ≥ 5 N/mm²)

Die Auswahl der normgerechten Festigkeitsklasse entsprechend der späteren Nutzung und Belastung ist eine grundlegende Planungsaufgabe.

Übersicht gängiger Festigkeitsklassen:

EstrichklasseMind. Druckfestigkeit (N/mm²)Mind. Biegezugfestigkeit (N/mm²)Typische Anwendungsbeispiele
CA-C20-F4204Wohnungsbau (übliche Belastung)
CA-C25-F5255Wohnungsbau, Büros, öffentliche Bereiche
CA-C30-F5305Gewerbebereiche (mittlere Belastung)
CA-C35-F6356Bereiche mit höherer Belastung
CA-C40-F7407Bereiche mit erhöhten Anforderungen

ℹ️ Hinweis: Die korrekte Dimensionierung und Festlegung der Estrichklasse sowie die Berücksichtigung der Feuchteempfindlichkeit sind essenziell für die Gebrauchstauglichkeit und Schadensfreiheit. Sie obliegen qualifizierten Planern oder dem ausführenden Fachbetrieb.

Verarbeitung und Trocknungszeit

Die Qualität des fertigen Estrichs basiert auf der präzisen Einhaltung aller Verarbeitungsschritte:

  • Untergrundprüfung und -vorbereitung: Fundament für eine funktionierende Konstruktion (Sauberkeit, Dichtigkeit, Randdämmstreifen).
  • Mischen: Bei Werk-Trockenmörtel exakte Wasserdosierung; Fließestriche werden meist fertig im Fahrmischer oder Silo geliefert und gepumpt.
  • Einbringen und Verteilen: Fachgerechtes Einbringen auf die korrekte Höhenlage, bei Fließestrich mittels Pumptechnik und Schlauch.
  • Nivellieren/Verdichten: Bei konventionellem CA sorgfältiges Verdichten und Abziehen; bei Fließestrich selbstnivellierend, ggf. leichte Nachbearbeitung mit Schwabbelstange zur Entlüftung und optimalen Nivellierung.
  • Oberflächenfinish: Fließestriche bilden in der Regel eine sehr glatte Oberfläche; konventioneller CA wird abgezogen/geglättet.
  • Kontrollierte Nachbehandlung/Trocknung: Entscheidend! Schutz vor Zugluft in den ersten Tagen, danach gezielte und stetige Belüftung zur Abführung der Feuchtigkeit. Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.

Die Trocknungszeit bis zur Belegreife ist materialspezifisch und stark von den Umgebungsbedingungen abhängig 💨. Sie wird beeinflusst von:

  • Estrichdicke
  • Umgebungsklima (entscheidend: Temperatur und v.a. relative Luftfeuchte!)
  • Effektive Belüftung (Luftaustausch!)
  • Art des Calciumsulfatbinders

Calciumsulfatestrich trocknet oft schneller als Zementestrich, benötigt aber zwingend niedrige Luftfeuchtigkeit und guten Luftwechsel. Die Faustregel (~1 Woche/cm) ist hier noch weniger zuverlässig. ⚠️ Die Freigabe zur Belegung darf ausschließlich nach Erreichen der normativ geforderten Restfeuchte erfolgen, nachgewiesen durch die zuverlässige CM-Feuchtigkeitsmessung. Die Grenzwerte sind bei CA niedriger als bei CT (oft ≤ 0,5 CM-% für dampfdurchlässige Beläge, ≤ 0,3 CM-% bei dampfdichten Belägen oder Parkett auf Fußbodenheizung – Herstellerangaben beachten!). Eine verfrühte Belegung oder erneute Durchfeuchtung (z.B. durch Folgearbeiten) führt zu schweren Schäden!

Varianten des Calciumsulfatestrichs

Abgestimmt auf die spezifischen Anforderungen kommen unterschiedliche Konstruktionsarten zur Ausführung:

  • Estrich auf Trennschicht: Ermöglicht Bewegungen gegenüber dem Untergrund.
  • Schwimmender Estrich (Estrich auf Dämmschicht): Standard für Wärme- und Trittschallschutz, konstruktiv getrennt.
  • Heizestrich: Als schwimmender Estrich konzipiert zur Aufnahme von Fußbodenheizungsrohren, hier spielt CA seine Stärken voll aus.
  • Fließestrich (CAF): Selbstnivellierende Variante, die gepumpt wird – sorgt für hohe Einbauleistung, exzellente Rohrumschließung bei Heizestrichen und hohe Ebenheit.
  • Dünnschichtiger Estrich: Spezielle Systeme für geringe Aufbauhöhen, oft in der Sanierung.

Fachgerechte Ausführung – Unser Maßstab

Die Langlebigkeit und Funktionstüchtigkeit eines Calciumsulfatestrichs sind das direkte Ergebnis einer handwerklich einwandfreien Ausführung, der Verwendung hochwertiger Materialien und der strikten Beachtung seiner spezifischen Eigenschaften. Die unverzichtbaren Säulen unserer Qualitätsarbeit sind:

  • Strikte Einhaltung aller relevanten Normen und Regelwerke (insbesondere DIN 18560, DIN EN 13813, DIN 18202, BEB-Merkblätter).
  • Sorgfältige Materialauswahl und präzise Einhaltung der Herstellervorgaben.
  • Beherrschung der Verarbeitungstechniken, insbesondere bei Fließestrichen.
  • Gewährleistung der geforderten Ebenheitstoleranzen als Basis für den Oberbelag.
  • Konsequentes Trocknungsmanagement: Sicherstellung geeigneter klimatischer Bedingungen und ausreichender Belüftung.
  • Verantwortungsbewusste Durchführung und Dokumentation der CM-Messung unter Berücksichtigung der niedrigeren Belegreife-Grenzwerte.
  • Schutz vor Feuchtigkeit während der gesamten Bauphase bis zur Belagsverlegung.

Die Beauftragung eines erfahrenen und spezialisierten Estrich-Fachbetriebs wie dem unseren ist die beste Gewähr dafür, dass diese entscheidenden Qualitätskriterien kompromisslos erfüllt werden – für eine moderne, effiziente und dauerhafte Grundlage Ihres Bodens.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist der Hauptunterschied zwischen Calciumsulfatestrich (CA) und Zementestrich (CT)?

Das Bindemittel (Gips vs. Zement) führt zu Unterschieden im Schwindverhalten (CA schwindet kaum, CT stärker), der Feuchteempfindlichkeit (CA ist empfindlich, CT robust) und der erforderlichen Restfeuchte für die Belegreife (CA muss trockener sein als CT).

Ist CA-Estrich dasselbe wie Anhydritestrich?

Ja, im Wesentlichen schon. Anhydrit ist das Calciumsulfat-Bindemittel, das in diesem Estrich verwendet wird. CA ist die offizielle Bezeichnung nach DIN EN 13813 für Calciumsulfataestrich.

Ist konventioneller CA-Estrich (Anhydritestrich) für Fußbodenheizung geeignet?

Ja, er ist aufgrund seiner guten Wärmeleitfähigkeit und seines geringen Ausdehnungsverhaltens sehr gut als Heizestrich geeignet. Wichtig ist die sorgfältige Verdichtung um die Heizrohre.

Wie lange muss konventioneller CA-Estrich trocknen?

Die Estrich Trocknungszeit bis zur Belegreife (Restfeuchte ≤ 0,5 bzw. ≤ 0,3 CM-%) kann, ähnlich wie bei CAF, Wochen bis Monate dauern. Sie hängt stark von Dicke, Klima und Lüftung ab. Die CM-Messung ist entscheidend!

Kann man CA-Estrich im Bad oder Keller verwenden?

Im häuslichen Bad nur mit einer perfekten Verbundabdichtung darüber. In Kellern nur, wenn diese absolut trocken sind und keine Feuchtigkeit aus dem Untergrund oder den Wänden zu erwarten ist (funktionierende Bauwerksabdichtung!). Bei Feuchterisiko ist Zementestrich die sicherere Wahl.